WEKO-Entscheid gefährdet über 3'000 Arbeitsplätze
Wettbewerbskommission verbietet Übernahme der Quickmail Holding AG durch die Schweizerische Post AG
- Der Kaufvertrag zur Übernahme der Quickmail Holding AG durch die Schweizerische Post AG wurde bereits im Juli 2023 rechtsgültig unterzeichnet, vorbehältlich der Genehmigung durch die Wettbewerbskommission (WEKO).
- Nach monatelangem Tauziehen verbietet die WEKO die Übernahme der Quickmail-Gruppe durch die Schweizerische Post.
- Grund für das Übernahmeangebot an die Post war, dass auch nach intensivsten Bemühungen keine anderen tragfähigen Optionen für ein eigenständiges Weiterbestehen gefunden werden konnten.
Die Schweizerische Post AG unterzeichnete im Juli 2023 einen Kaufvertrag für die Übernahme der Quickmail Holding AG, welche die beiden Schweizer Logistikunternehmen Quickmail AG und Quickpac AG betreibt. Dies vor dem Hintergrund, dass aufgrund der anhaltend sinkenden Briefmengen und des intensiven Wettbewerbs im Postmarkt das Unternehmen eigenständig nicht mehr weiter bestehen kann. Insbesondere aber auch, weil die Liberalisierung des Postmarktes in der Schweiz gescheitert ist – das Restmonopol der Post im Briefmarkt hat letztlich zu einem Verdrängungskampf mit ungleichen Spiessen geführt.
Nach monatelanger Prüfung, mitfinanziert durch die bestehenden Aktionäre, verbietet die WEKO die Übernahme der Quickmail Holding AG durch die Schweizerische Post. Damit wird die Monopolstellung der Post weiter gestärkt, und die Post erhält dank dem WEKO-Verbot die Konsolidierung des Marktes «kostenfrei». Gleichzeitig gefährdet das WEKO-Verbot über 3’000 Arbeitsplätze dies ganz im Gegensatz mit der erzielten Lösung mit der Post, welche den Kunden als auch Mitarbeitenden Stabilität und Kontinuität ermöglicht hätte.
Marc Erni, VR-Präsident der Quickmail Holding AG, ist enttäuscht: «Wir haben der WEKO von Beginn an klar gemacht, dass wir einem Verkauf an die Post nur deshalb zugestimmt haben, da sich alle tragfähigen Optionen für ein eigenständiges Weiterbestehen zerschlagen haben. Die mangelhafte Liberalisierung kommt vor allem dem grössten Marktteilnehmer bei den Stückkosten zugute. Gleichzeitig sind die Briefmengen stark rückläufig. Diese Kombination hat uns alle Zukunftsperspektiven genommen. Der Verkauf an die Post hätte zumindest für die Mitarbeitenden und die Kunden eine zukunftsfähige Lösung gebracht. Ganz im Gegensatz zu der von der WEKO vorgebrachten, vermeintlich «wettbewerbsfreundlicheren Alternative». Wir sind schockiert über das unverantwortliche Verbot der WEKO und die damit verbundenen möglichen, drastischen Konsequenzen für über 3’000 Mitarbeitende.»